Da das Mucem sein 10-jähriges Bestehen feiert, ist der Moment gekommen, einen Rückblick auf das Herzstück und die Geschichte des Museums zu werfen: seine Sammlung. Diese Dauerausstellung dient dazu, die Sammlung in ihrer ganzen Vielfalt zu präsentieren. Sie vereint die historischen Sammlungen des Musée national des Arts et Traditions populaires, die europäischen Sammlungen des Musée de l'Homme sowie die seit Anfang der 2000er Jahre erworbenen Bestände, in dem Bestreben, sich dem Mittelmeerraum und der zeitgenössischen Welt zu öffnen.

Die Dauerausstellung im Erdgeschoss des Gebäudes wurde als ein Raum der vertieften Betrachtungsweise konzipiert, mit dem Ziel, den zutiefst menschlichen Charakter der Objekte und Zeitzeugnisse, aus denen die Sammlung besteht, hervorzuheben. Sie präsentiert das, was das „Material“ des Museums ausmacht, und verdeutlicht den semiotischen Charakter  (das, was die Objekte über die Gesellschaft aussagen, in der sie hergestellt wurden) sowie den ästhetischen Charakter der Sammlung, denn sie versetzt den Besucher in die Lage, alle Geschichten zu lesen, die zu den Ankäufen geführt haben, über die Entstehungswege der Objekte und die Beweggründe für deren Aufnahme in die Bestände des Museums, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart.

Der Hauptrundgang führt die Besucher durch die wichtigsten Kategorien, die dem Vokabular der Kunstgeschichte und der Technologie entnommen sind („Malerei“, „Bildhauerei“, „Metallkunst“, „Keramik“, etc.). Eine Besichtigungsreise, die die spezifischen Merkmale der Mucem-Sammlung verdeutlicht und über die übliche Unterscheidung zwischen den Schönen Künsten und der Volkskunst hinausgeht.

Man gelangt von Objekten, die man in einem Museum erwarten würde (wie Gemälde, Ex-Voto, Ikonen usw.), zu kurioseren Objekten (z. B. mit Bienenwaben verzierte Türen), und von Objekten, die dem breiten Publikum geläufig sind, bis zu Objekten, die auf den ersten Blick überraschend oder sogar mysteriös erscheinen.

Neben den 1.200 Objekten und Dokumenten aus den historischen Sammlungen des Mucem, oder solchen, die das Museum in jüngerer Zeit erworben hat, nutzt ein immersives digitales Mediationssytem eine Auswahl an Objekten, um die Idee der „Volkskultur“ zu vermitteln, die diese Sammlungen prägt.

Kollektive Kuratorenschaft:

Das Kuratoren-Team des Mucem: Justine Bohbote, Raphaël Bories, Marie-Charlotte Calafat, Caroline Chenu, Françoise Dallemagne, Camille Faucourt, Julia Ferloni, Émilie Girard, Vincent Giovannoni, Mireille Jacotin, Enguerrand Lascols, Édouard de Laubrie, Amélie Lavin, Hélia Paukner, Jean-Fabien Philippy.

Szenographie: Sylvie Jodar
Grafik: Caroline Pauchant
Verantwortlich für die Beleuchtung: Thierry d'Oliveira Reis

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