Alexandrie : futurs antérieurs
Mucem, J4—
Niveau 2
|
From Mittwoch 8 Februar 2023 to Montag 8 Mai 2023
„Alexandrie: futurs antérieurs“ will die ägyptische Stadt Alexandria aus einer neuen Perspektive wiederentdecken, weit entfernt vom Mythos und von den Stereotypen, die man mit ihr verbindet. Die Ausstellung lädt uns ein, Alexandria und ihre Geschichte aus einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten. Dazu verbindet sie zwei Ansätze miteinander: die archäologische Forschung und die zeitgenössische Kunst.
Die Ausstellung führt den Besucher in die ägyptische Stadt Alexandria, die 330 v. Chr. von Alexander dem Großen gegründet wurde. Die Hafenstadt etablierte sich als eine der ersten antiken Metropolen und war nicht nur ein wichtiges Zentrum wirtschaftlicher Beziehungen: Sie war auch international für ihren kulturellen und wissenschaftlichen Einfluss bekannt. Hier lebten verschiedene Nationalitäten zusammen und schufen einen einzigartigen Schmelztiegel aus ägyptischer, griechischer, syrischer, römischer und jüdischer Kultur. Die Ausstellung zeigt Artefakte aus einer Zeitspanne von acht Jahrhunderten zwischen der Gründung der Stadt durch Alexander den Großen und dem Aufkommen des Christentums (381 n. Chr.). Sie entführt uns zudem auf die Spuren byzantinischer, arabisch-islamischer und moderner Zeiten.
Anhand einer Auswahl von rund 200 Werken aus den wichtigsten europäischen Museumssammlungen beleuchtet die Ausstellung das Erbe und Vermächtnis der Megalopolis, indem sie ihre städtebauliche, politische und religiöse Organisation, den Alltag ihrer Bewohner sowie den wissenschaftlichen und philosophischen Einfluss dieser kulturellen Hochburg der antiken Welt darstellt. Alexandria ist aber auch eine zeitgenössische Stadt: Eine Stadt, die von einer ständigen ökologischen, sozialen und politischen Erosion geprägt ist und von ihrer kolonialen Vergangenheit, den geopolitischen Realitäten und den Unbilden der Globalisierung bestimmt wird. Im Laufe des Rundgangs erweitern sechzehn zeitgenössische Künstler unsere Wahrnehmung mit Werken, die sich mit der heutigen Stadt, ihrer Komplexität und dem Paradoxon ihrer Darstellung befassen, geprägt von einem ständigen Hin und Her zwischen historischer, aktueller und imaginärer Zeit. So kann man eine bisher unveröffentlichte Auswahl an zeitgenössischen Kunstwerken (Gemälde, Fotografien, Skulpturen, audiovisuelle Installationen) entdecken, von denen drei von den Künstlern Wael Shawky, Jasmina Metwaly und Mona Marzouk speziell für die Ausstellung entworfen wurden.
- Hintergrund und Zusammenarbeit
-
Die Ausstellung „Alexandrie: futurs antérieurs“ ist Teil des vom Programm „Kreatives Europa“ der Europäischen Union kofinanzierten Projekts „Alexandrie: (Ré)activation des imaginaires urbains communs“ ((Re)Aktivierung gemeinsamer urbaner Vorstellungswelten), durchgeführt von den Partnern Mucem (FR), Universität Leiden (NL), Kunsthal Arhus (DK), Undo Point Contemporary Arts (CY), Domaine et Musée royal de Mariemont (BE), Bozar – Palais des Beaux-Arts, Brüssel (BE), Ariona Hellas AE (GR) und Cittadellarte – Fondazione Pistoletto (IT), mit der Unterstützung der assoziierten Partner Cluster (Ägypten), Institut Français d'Alexandrie (Ägypten) und Theatrum Mundi (UK).
Parallel zur Ausstellung beschäftigen sich zwei Künstlerresidenzprogramme, eine Reihe von Workshops, Studienreisen, Treffen und Konferenzen in den Städten der verschiedenen beteiligten Partner mit den vielfältigen Herausforderungen für Kunst, Kulturerbe und Städte durch das symbolische und historische Prisma der Stadt Alexandria und analysieren ihre Einflüsse auf die Stadtentwicklung im Mittelmeerraum und darüber hinaus.
Informationen : www.alexandria-urban-imaginaries.eu